Über neun Wochen veröffentlicht Der Standard eine Artikelserie rund um das Thema “Unternehmen der nächsten Generation”.
Autoren: Michael Bartz, Andreas Gnesda und Thomas Schmutzer
Den siebenten Artikel Digitalisierung auf dem Weg zum Unternehmen der nächsten Generation finden Sie hier.
Quelle: Der Standard (Sa. 11.02.2017)
Nachstehend die ungekürzte Fassung des siebenten Artikels der Serie:
Digitalisierung auf dem Weg zum Unternehmen der nächsten Generation
Die Digitalisierung ist ein omnipräsenter Begriff in den Medien und in vielen Gesprächen. Die Digitalisierung führt zu Veränderungen des Marktes und des Kundenverhaltens sowie zu Veränderungen der Arbeitswelt. Und zwischen diesen Veränderungen befinden sich die Unternehmen in einem extremen Spannungsfeld.
Die Digitalisierung verändert den Markt, Kunden nutzen unterschiedliche Medien, um sich zu informieren und mit Unternehmen zu interagieren. Kunden wollen selbst entscheiden, wie und wann sie mit Unternehmen in Kontakt treten und nutzen zeitgleich mehrere Kanäle – Online, Apps, Telefon, Mails, etc. Um über alle Kontakte / Kanäle ein konsistentes Gesamtbild zu garantieren sind Unternehmen gefordert alle Kanäle zu orchestrieren. Dies geht jedoch weit darüber hinaus, „einfach neue Kanäle zusätzlich“ für Kundeninteraktionen anzubieten. Hinzu kommt, dass neue digitalisierte Prozesse traditionelle Abläufe ablösen und daher die Anforderungen beschleunigen. Der Markt, die Kunden werden immer schneller und treffen dabei vielerorts auf traditionelle Unternehmensprozesse.
Neue Technologien optimieren aber nicht nur die Abläufe sondern bieten die Möglichkeit Geschäftsmodelle und Geschäftsflüsse komplett neu zu überdenken. Wir reden hier nicht allein von Kommunikationsprozessen sondern genauso von Vertriebs-, Service-, als auch Produktionsprozessen. Technologien wie virtuelle Realität oder künstliche Intelligenz optimieren nicht nur bestehende Abläufe und Arbeitsweisen sondern können diese dematerialisieren.
Das betrifft nicht nur die klassischen Bürojobs sondern auch Vertrieb, Kundenservice, Produktion und so weiter. Ob man als Unternehmen ein großes Team an Mitarbeitern im Kundendienst beschäftige oder alternativ mit Chat-bots arbeite, bzw. ob in der Produktion neue Produkte mittels virtueller Realität entworfen und Maschinen serviciert werden, bedeutet ein komplettes Umdenken. Es hat weitreichende Auswirkungen auf Prozesse, Vorgehen, aber natürlich auch auf die benötigten Skills der Mitarbeiter und natürlich auch auf die Personalplanung. Überall bringen die höhere Geschwindigkeit und Flexibilität viele Neuerungen, die sich stark auf bekannte Arbeitsweisen auswirken wie Studien der IMC FH Krems zeigen. Nehmen wir die Planung zum Beispiel die in Unternehmen in den unterschiedlichsten Bereichen und Abteilungen vorgenommen werden – sie alle werden kürzeren Zyklen unterworfen sein. Sobald sich die Geschwindigkeit des Marktes, der Zusammenarbeit, der Kunden erhöht, erhöht sich natürlich auch die Geschwindigkeit der direkt betroffenen – und in weiterer Folge auch die der nur indirekt betroffenen Abläufe wie etwa die der Planung. Natürlich wird es weiterhin langfristige Unternehmensstrategien geben, aber Iteratives Planen und auch Prototyping wird mehr und mehr Usus werden. Was also wollen wir damit eigentlich sagen? Wir wollen sagen, dass Digitalisierung weit mehr ist als die Einführung von neuen Technologien und Tools in Unternehmen, dass das Thema bedeutend größer ist und weder nur auf die Zusammenarbeit beschränkt ist als es sich nur auf Prozesse und Abläufe bezieht, die Markt- und Kundennähe aufweisen. Neue Welt der Arbeit und Digitalisierung ist viel mehr. Es beginnt vielleicht auf Kundenseite oder mit Diskussionen über die interne Zusammenarbeit, setzt sich aber dann rasch fort und zieht sich letztendlich durch das gesamte Unternehmen, mit all seinen Prozesse und Abfolgen. Viele Unternehmen sind diesen Weg schon gegangen, viele haben das Thema an gänzlich unterschiedlichen Punkten begonnen, mit gänzlich unterschiedlichen Ansätzen.
Erfahrungsberichte von Unternehmen, die Schritte in ganz neue Richtungen gewagt haben, wurden von Springer in dem brandneuen Buch dem Titel „Unternehmen der nächsten Generation“ zusammengefasst (ISBN 978-3-662-52818-1). Ausführliche Informationen zum Buch sind online verfügbar: Springer
Hier geht es zur Version des Artikels, die im Standard veröffentlicht wurde:
http://www.pressreader.com/austria/der-standard/20170211/282544428051073