Nicht zuletzt mit der Verbreitung von Windows 10 und darauf basierenden Tablets sowie Convertibles verschmelzen die Grenzen zwischen Desktop- und Mobile Computing. Als Konsequenz kündigt Gartner nun an, den Magic Quadrant für Client Management Tools einzustellen.

Client-Management-Tools seien eine ausgereifte Technologie von etablierten Anbietern,begründen die Marktforscher von Gartner den Schritt. Nachdem die Innovation in diesem Markt ins Stocken geraten sei und der Fokus in Richtung Unified Endpoint Management (UEM) wandere, werde Gartner daher den Magic Quadrant einstellen und von nun an einen Marktführer veröffentlichen. Dieser soll Endpoint Computing Managern Kaufempfehlungen für Client-Management-Tools geben.

Gartner vollzieht damit einen Schritt, den bereits einige Hersteller und Player im Magic Quadrant für Client Management Tools vorweg genommen haben, indem sie die Verwaltung von Desktops und Mobile-Geräten über eine zentrale Benutzeroberfläche ermöglichen.

So bietet Microsoft für seinen System Center Configuration Manager (SCCM) bereits eine Integration von Windows Intune, um Firmen-PCs, Macs und Unix/Linux-Server gemeinsam mit mobile Endgeräten über eine einzige Management-Konsole zu verwalten. Ähnliches gilt bei Big Blue für Bigfix (Endpoint Manager) und IBM MaaS360 (zwischendurch MobileFirst Protect genannt). Kombinierte Funktionen bieten/versprechen Wettbewerber wie Landesk (Landesk Management Suite 2016), CA (Unified Endpoint Management) oder Heat Software (Unified Endpoint Management) an.

Und auch Matrix42, fünf Mal in Folge von Gartner als Visionär im Magic Quadrant for Client Management Tools gelistet, präsentierte auf der CeBit mit der Unified-Endpoint-Management- (UEM-) Suite eine ganzheitliche Lösung für sämtliche Geräte und Apps. Für die integrierten EMM-Funktionen hatte der Frankfurter Anbieter von Workspace-Management-Lösungen Ende 2014 den australischen Hersteller Silverback übernommen.

 

Was wird aus EMM?

Fraglich ist in diesem Zusammenhang auch, wie lange die Marktforscher die Anbieter im Bereich Enterprise Mobility Management (EMM) weiter als eigenständige Gruppe mit einem eigenem Magic Quadrant behandelt. Im Juni vergangenen Jahres erklärte Gartner diesen Bereich noch zu einem separaten Markt, wies jedoch darauf hin, dass die Organisationen verstärkt nach einem einzigen Anbieter und einer einzigen Plattform für die Verwaltung ihrer PCs, Macs und mobilen Devices suchten.

Dass das Enterprise Mobility Managment als eigener Bereich angezählt ist, zeigt nicht zuletztder jüngste Vorstoß von Airwatch-Mutter VMware, mit Workspace One eine einfache und zentrale Verwaltung von Smartphones bis hin zu Desktop-PCs inklusive Applikationen und Identitäten (IAM) zu ermöglichen. Daneben unterstützen mittlerweile fast alle größeren EMM-Anbieter in der einen oder anderen Form die Verwaltung von Geräten, die mit Windows 10 und Mac OSX laufen.

Immerhin: Nachdem die Gartner-Analysten nach Auskunft einiger Hersteller bereits in Sachen Magic Quadrant EMM unterwegs seien, wird es in diesem Jahr voraussichtlich noch keine konsolidierte Marktübersicht geben.

Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass Gartner die Ausrichtung des Magic Quadrant an die veränderten Marktbedingungen anpasst: Nachdem die Marktübersicht viele Jahre den Bereich PC Configuration Life Cycle Management Tools behandelte, wurde der Fokus 2012 auf das Client Management ausgeweitet. Als Grund verwies Gartner damals auf die steigende Verbreitung von mobilen Endgeräten und Macs, die die meisten Administratoren mit den gleichen Tools verwalten wollen wie herkömmliche PCs.