• Die Digitalisierung ist keine Frage des technologischen Reifegrades, sondern ein organisationsübergreifender Prozess der Hand in Hand mit einem Kulturwandel einhergeht.
  • Organisationskulturen sind komplexe Gebilde, die sich über Jahre verfestigen und in ihren Strukturen resilient gegenüber Veränderungen und dementsprechend Transformationsprozessen sein können.
  • Die Digitalisierung von Organisationen kann nicht von einer Abteilung allein gestemmt werden. IT, Personal und Kommunikation müssen gemeinsam das Ziel definieren und können an den verschiedenen Stellen ihre Kompetenzen bei der Entwicklung hin zu einer digitalen Organisation einbringen.

Autorin:

Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Organisationen sich immer wieder auf wandelnde Umweltbedingungen einstellen. Ein solcher Veränderungsprozess stellt mit der Digitalisierung nun schon seit einiger Zeit Unternehmen vor Herausforderungen. Es gilt Potenziale für digitale Geschäftsmodelle zu identifizieren und durch den Einsatz digitaler und innovativer Technologien zum Leben zu erwecken. Damit allein ist es allerdings noch lange nicht getan. Die Digitalisierung erfordert nicht nur Softwareupdates und den Umzug in die Cloud, sondern zwingt Organisationen ihre langjährigen Denk- und Verhaltensmuster zu hinterfragen.

Betrachtet man aktuelle Diskussionen zum Thema, kommt allerdings schnell der Eindruck auf, der Erfolg der Digitalisierung wäre eine Frage von Bits und Bytes und dem technologischen Reifegrad eines Unternehmens. Dabei hängt das Gelingen von Transformationsprozessen immer von Mitarbeitern, deren Leistungsbereitschaft und der grundsätzlichen Motivation ab, die Veränderungen anzunehmen und umzusetzen. Die erfolgreiche Integration jedes Einzelnen hat also einen erheblichen Einfluss auf die Produktivität und schlussendlich auf die Konkurrenzfähigkeit der Unternehmen.

Es wird klar, dass die Digitale Transformation vor allem eins ist: ein Kulturthema. Ian Rogers, Chief Digital Officer bei LVMH macht deutlich: “The big moment for an organization is when they have embraced the fact that digital transformation isn’t a technical issue, but a cultural change.” Eine sogenannte digitale Kultur, zeichnet sich neben digitalen Know-How vor allem durch Flexibilität und Agilität, einer hohen Eigenverantwortlichkeit und der Bereitschaft, sich ständig mit Neuem und Unbekannten auseinanderzusetzen, aus. Dabei herrschen in vielen der deutschen Traditionskonzerne noch andere Werte und eine Arbeitskultur, die vorrangig von Top-Down-Prozessen und starren Hierarchien geprägt ist. Die Diskrepanz, die zwischen den Anforderungen einer digitalen Arbeitswelt und dem aktuellen Status Quo besteht, wird schnell deutlich und es ist sicherlich auch klar, dass Kulturen und Traditionen sich nicht von heute auf morgen ändern lassen.

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